Jahrgang 1960
Verheiratet 3 Kinder
Diplom Ingenieur
Dozent und Trainer
Einzel- und GruppenCoach
Systemischer Familien- und Organisationsaufsteller
Mein Weg in die Sucht
Nach einer klassischen Ausbildung und zweijähriger Berufserfahrung habe ich an einer Hochschule Kunststofftechnik studiert. Danach war ich 10 Jahre als Betriebsleiter in einem mittelständischen Unternehmen der Medizintechnik beschäftigt. In dieser Position gab es kaum eine Woche, in der ich nicht über 60 Stunden gearbeitet habe. Ich fing an, Alkohol zu trinken, um „abschalten“ zu können. Und mit der Zeit ging meine tägliche Alkoholmenge dann sukzessive nach oben.
Nach einem Burnout verließ ich die Firma und wechselte in die Erwachsenenbildung. Hier änderten sich meine Arbeitszeiten auf ein angemessenes Maß und trotz hoher Verantwortung konnte ich ohne Probleme die Arbeit in der Arbeit lassen. Ich konnte endlich meine Freizeit wieder genießen, ohne ständig an den Beruf zu denken. Was blieb, war mein Trinkverhalten. Nach einem Selbsttest zu meinem Alkoholkonsum musste ich mir eingestehen, dass ich alkoholabhängig – alkoholkrank – war.
Mein Weg aus der Sucht
Um aus dieser Krankheit herauszukommen, studierte ich einschlägige Literatur, die ich mir über den Buchhandel und Hilfsorganisation beschafft habe. Gleichzeitig experimentierte ich leichtsinnigerweise mit „kaltem Entzug“. Ich unternahm mehrere Versuche, aber es stellte sich kein dauerhafter Erfolg ein; es waren eher „kleine Trinkpausen“. Um auf Dauer dem Alkohol trotzen zu können, entschloss ich mich, meinen Körper stationär zu entgiften und mich anschließend in ein mehrwöchiges Reha Programm eingliedern zu lassen. Während der Zeit in der Rehaklinik habe ich mich um einen Psychotherapeuten, einen Psychiater und eine Selbsthilfegruppe an meinem Wohnort bemüht, um nach dieser stationären Maßnahme sowohl eine körperliche als auch eine psychosomatische Weiterbetreuung zu haben.
Trotz vieler Rückschläge zu Beginn meiner „trockenen Zeit“ habe ich es geschafft, ohne Alkohol durch mein Leben zu gehen. Mein größter Antrieb war und ist für mich mein selbstbestimmtes Handeln. Nur ich selbst bin für mich, für meinen Körper, meine Gedanken und meine Psyche, verantwortlich. Niemand außer mir trägt Schuld an meiner Lebenssituation, aber viele unterstützen mich, wenn ich um Hilfe bitte. Durch die Liebe zu mir selbst und die Bejahung meiner Stärken, aber auch die Akzeptanz meiner Schwächen, habe ich zu dauerhafter Gesundung gefunden.